Trio-Besetzungen sind einfach immer wieder reizvoll, auch wenn wir sie bereits hunderte
Male gehört haben. Der Sound ist kompakt und brilliert durch die direkte Interaktion. „Was
dieses Trio „SHALOSH“ (hebräisch: drei) ausmacht, ist die überwältigende Art ihrer Stilistik
und die extrovertierte Umsetzung des kompositorischen Materials. Ihre melodischen
Wechsel, ihr variieren der Zeit, teilweise mehrfach in einem Stück. Ihr improvisatorischer
Funkenflug lotet mögliche Grenzen des Jazz aus. Dabei schicken sie Querverweise von
Rockrhythmen, östlich asiatische aber auch afrikanische Ideen, ja selbst elektronische
Musikerweiterungen ins Rennen und paaren sich hierbei mit klassischer Virtuosität und
energiegeladenem Jazz.“ jubelt Jörg Konrad von „Jazz First“.
Sie kreieren mit ihren Stücken den Raum für sehnsüchtige Melodien und hinreissend
schöne, ruhige Momente, aber auch wuchtige und forsch gespielte Ausbrüche. Ihr Beat ist
ansteckend, die Arrangements raffiniert und ganz bemerkenswert: trotz Virtuosität wirkt alles
sehr harmonisch und wohlproportioniert. So mancher Track wirkt vertraut und doch sind es
alles Eigenkompositionen des Trios. (Zitat: Bauer Studios/Label Neuklang)
Das Trio bricht mit allen gängigen Jazzformaten und gehört zu den Erneuerern des
zeitgenössischen Jazz, wobei sie eine gemeinsame künstlerische Entwicklung zum
Ausdruck bringen. Die Kindheitsfreunde Gadi Stern und Matan Assayag sind von je her auf
der Suche nach neuem musikalischen Ausdruck. Mit ihrem dritten Sparringpartner, David
Michaeli, ist dieser Musikerverbund in der Lage rein akustische und kammermusikalische
Klangspektren abzudecken und in auch mutig mit hymnischen Pop, harten Rockversionen
und grandiosen Orchesterarrangements zu verbinden. Hierbei zeigen Shalosh mit ihren
ekstatisch steigernden Songs einen Einblick in ihre Kunst, bei welcher die Band sich das Ziel
gesetzt hat, Musik zu kreieren, die sowohl zugänglich als auch anspruchsvoll ist.
SHALOSH schwärmen für Nirvana, Brahms und The Bad Plus, und überspringen sämtliche
Stilbarrieren. Sie sind Kinder der 90er und haben die Pop- und Rockmusik dieser Zeit
assimiliert. Die Lautstärke des Rock und die Tanzbarkeit elektronischer Musik treffen auf die
Sensibilität und den Gestaltungswillen studierter Jazz-Musiker. Von Einflüssen aus der
klassischen Musik und des Mittleren Ostens ganz zu schweigen. SHALOSH macht Musik mit
einer Sturm und Drang-Mentalität von Mitzwanzigern. Ihre sich ekstatisch steigernden Songs
erzeugen eine spannungsgeladene Sogwirkung, wie ein wogendes, dann aufbrausendes
Meer, das sich gleichwohl die Zeit nimmt, still zu stehen, um selbst in kontemplativer Schönheit
zu baden.
SHALOSHs Musik ist somit ein Abbild ihrer Heimat Tel Aviv, einer bunten, toleranten aber
auch ungestümen Stadt. Hier werden Grenzen neu ausgelotet, Übermut gefeiert, aber mit dem
beruhigenden Meer an den Füßen. „onwards and upwards“ drückt dieses Lebensgefühl aus,
als ein Spiegelbild der Lebenswirklichkeit dreier junger Männer in Israel.
„onwards and upwards“ startet gleich mit einem Paukenschlag: „After The War“ ist ein tief
emotionaler Song von großer Aktualität. Gadi Stern: „Das Stück beschreibt den Wesenszustand eines Landes im Krieg. Vom schleichenden Beginn mit ihren selbstsüchtigen politischen Führern, die skrupellos und manipulativ agieren, über die explosive Stimmung kurz vor dem Ausbruch, bis hin zur Grausamkeit im Kriegszustand und schließlich dem melancholischen Nachwehen, wenn die Menschen realisieren, welches Unglück sie erfahren haben und wie sinnlos alles war.“ Als Israeli wissen SHALOSH genau, wovon sie sprechen. Aber das Stück ist keine Schwarzmalerei, denn es gibt Hoffnung für die drei, dass sich unsere Zivilisation zum Besseren wendet: „Das Stück heißt nach und nicht vor dem Krieg.“
Mit der Hommage „Tune For Mr. Ahmad Jamal“ würdigen sie einen großen Stilisten des Jazzpianos. Das Stück mit seinem swingenden Charakter fällt etwas aus dem Rahmen des Albums heraus, ist der SHALOSH-Sound doch grundsätzlich weit entfernt von jenem eines traditionellen Jazz-Piano-Trios. „Aber Jamals Trio hat uns stark beeinflusst und wir wollten ihm unbedingt Respekt zollen. Das Stück ist sehr verspielt und hat einen optimistischen Charakter. Genau das verbinden wir mit Jamals Musik.“ Eine Reminiszenz ist auch „Children of the 90´s“. Stern, Michaeli und Assayag werden hier nostalgisch und schwelgen in Erinnerungen an die Musik ihrer Jugend, indem sie den speziellen Sound und das Lebensgefühl dieser Ära in den SHALOSH-Kosmos überführen. Schließlich finden sich auch zwei Covernummern auf „onwards and upwards“. A-has „Take on Me“ und „You´ll Never Walk Alone“ aus dem Broadway-Musical „Carousel“ der 1940er Jahre. Der als Fußball-Hymne berühmt gewordene Song erhält in der rockigen, breakbeatartigen Instrumentalversion des Trios einen gänzlich anderen Charakter.
Letztendlich ist „onwards and upwards“ ein großer postmoderner Spaß, und schließlich ein Statement dafür, dass es immer weiter geht, im Leben, unserer Welt und natürlich in der Musik. Oder wie Gadi Stern es sagt: „Wir ruhen uns nicht auf dem Erreichten auf, sondern wollen mit SHALOSH immer wieder neue musikalische Abenteuer zu erleben.“
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Israel
Line Up:
Gadi Stern
\\ piano
David Michaeli
\\ double bass
Matan Assayag
\\ drums
Keine Einträge vorhanden
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Villa Böhm | Open Air
Ort
Villenstr. 16, 67433 Neustadt a.d. Weinstr.
Termin
29.06.2019 18:00 Uhr - 23:45 Uhr
Fußnoten
Bei dem Beginn der Konzerte handelt es sich um Circa-Angaben.
Insbesondere bei Doppelkonzerten kann sich der Beginn des zweiten Konzerts deutlich verschieben.
Ferner müssen wir uns vorbehalten - aus unabwendbaren Vorkommnissen, die Reihenfolge der Konzerte zu ändern.
Dieser Eintrittspreis gilt für alle Stehplatzkarten für Schüler ab 15 Jahren und Studenten. 2022 wieder verfügbar.
Ausführliche Hinweise zu allen Nachlässen (insbesondere auch zu unserem 6er Abonnement) erfahren Sie in unserem Ticketshop. Ebenso auf unserer Startseite im Abschnitt "Ticketnachlässe".