Das in der Karibik auch Jazz gespielt wird, verwundert zunächst sehr, doch in Martinique und Guadeloupe entstand zu Zeiten der französischen Übersee-Departements der „Beguine“ – ein langsamer Swingtanz, der sich Elementen der afrokaribischen Rhythmik und der Musette bediente. Eine ähnliche Symbiose, wie sie auch die kreolische Musik Amerikas speiste.
Als Sohn eines berühmten Pianisten der bekanntesten Band Martiniques erhielt er eine 10jährige Ausbildung für das klassische Klavier und begann schon früh mit der Improvisation im Jazz. Er siedelte nach Paris um und begann mit den europäischen Jazzgrößen zu spielen.
Gregory Privat ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, der die Tradition des „cric crac“, eine traditionelle Erzählweise in der Familie, fortsetzt. Er findet elegische Melodien, die unzweifelhaft seine Herkunft aus der Karibik verraten. Sein intuitiver Umgang mit Rhythmik, verwegene Tempowechsel sind ihm zu Eigen. Alle Elemente karibischer Musik stecken in ihm und machen ihn zu einem höchst kreativen Melodiker, der die Weltsprache Musik mit bezaubernden Geschichten und karibischem Akzent vermittelt
Eine der vielen Wurzeln des mächtigen Jazz-Stammbaums führt in die Karibik,
genauer in die französischen Übersee-Departements Martinique undGuadeloupe. In den Zwanzigerjahren des vergangenenJahrhunderts entstand dort der Beguine, ein üblicherweiselangsamer Swingtanz, der sich aus der afrokaribischen Rhythmik des Gwoka und Bèlè sowie aus der französischen Musette und Elementen des ja ebenfalls kreolischenamerikanischen Jazz speiste. Im Paris der „Négritude“ trat de rStil einen Siegeszug an, der bis heute Spuren in der französischen Jazzlandschaft wie im Zouk, der dominierenden Popmusik der Übersee-Departements, hinterlassen hat
Da ist es kein Wunder, dass diese musikalische Tradition seiner Heimat auch im musikalischen Stammbaum des aus Martinique stammenden, 1984 geborenen Pianisten Grégory Privat große Äste nährt.
„Alle Elemente der karibischen Musik stecken in mir,
sie übertragen sich intuitiv und natürlich in meine Musik. Aber ich versuche immer, auch anderswohin zu gehen, jeden Tag verschiedene Stile zu entdecken. Andere Musiker aus anderen Kulturen zu treffen ist ein großes Privileg. Ich bin sehr dankbar, dass es mir möglich ist, solche wunderbaren Erfahrungen zu sammeln“, sagt Privat.
Der früheste musikalische Einfluss auf Grégory Privatwar sein Vater,
ein Pianist, der in einer der berühmtestenBands aus Martinique namens „Malavoi“ spielte. Er ermutigteihn schon mit sechs Jahren zum Klavierunterricht. Nach zehnJahren klassischer Ausbildung begann er zu komponieren undzu improvisieren: der Jazz wurde nun seine musikalischeHeimat. Die nächste Station war die harte Schule der Sessionsund Gigs in den Jazzclubs von Toulouse, wohin Privateigentlich wegen eines Ingenieursstudiums übersiedelt war.Derart gerüstet ging er nach Paris, um sich in der vitalen,stiloffenen Jazzszene der Stadt einen Namen zu machen. Mit27 gab er seinen gut bezahlten Zweitjob im Büro endgültig auf,um sich ganz auf seine Musik zu konzentrieren. Bald spielte ermit den namhaftesten aus Guadeloupe stammenden Kollegenwie Saxofonist Jacques Schwarz-Bart, dem Trompeter undMiles-Davis-Schüler Franck Nicolas und dem Gwoka-Master,Perkussionisten und Schlagzeuger Sonny Troupé, der zumWeggefährten und Freund werden sollte. Privat arbeitete aberauch mit Größen der europäischen Szene wie StéphaneBelmondo, Remi Vignolo oder dem aktuell mit seinemeigenwilligen Jazzrock durchstartenden Guillaume Perret
Privat auch Mitglied im Liberetto- Ensemble,
des Weltklassebassisten Lars Danielsson. Über Frankreich hinaus hat Privat vor allem mit seinem Projekt „Tales of Cypris“ 2013 Aufmerksamkeit erregt. Seine Vertonung der Geschichte des einzigen Überlebenden des Vulkanausbruchs auf Martinique 1902, bei dem der Mont Pelée die Stadt Saint- Pierre in Schutt und Asche legte, war die Blaupause für „Family Tree“, wo er nun all seine Qualitäten vollends ausspielt:
Haus Catoir Wintergartensaal Römerstraße 20 67098 Bad Dürkheim
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MehrGrégory Privat Trio @ Jazzahead Bremen, 21.04.2018
Line-up:
Grégory PRIVAT,
piano
Chris JENNINGS, double
bass
Tilo BERTHOLO, drums
Martinique | Canada | France
Line Up:
Grégory Privat
\\piano
Chris Jennings
\\ bass
Tilo Bertholo
\\ drums
Haus Catoir
Ort
Römerstr. 20, 67098 Bad Dürkheim
Termin
26.07.2018 18:00 Uhr - 23:00 Uhr