22.07.2022 - Ganna Gryniva Band
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22.07.2022 - Gerald Clayton Trio
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23.07.2022 - Leléka
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23.07.2022 - DePhazz / 25. Jubiläum
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29.07.2022 - Maciej Obara Quartet
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29.07.2022 - Pawel Kaczmarczyk Trio
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30.07.2022 - Triosence
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30.07.2022 - Adam Baldych Quartet
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Aus der Talentschmiede von Miles Davis

26.06.2019

Saxofonist Bill Evans und Jérôme Klein gastieren am 6. Juli beim Festival Palatia Jazz auf der Villa Ludwigshöhe

Von Gereon Hoffmann

Mit Jérôme Klein und seiner Band Klein und Bill Evans & the Spy Killers kommen zwei Bands zu Palatia Jazz, die zeitgenössischen, genre-übergreifenden Jazz präsentieren. Bei diesen Musikern kann man beim Doppelkonzert am 6. Juli auf der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben einiges an spannender Musik erwarten. Typisch Jazz ist hier der Raum für Improvisation und Kreativität aus dem Moment.

Der amerikanische Saxofonist Bill Evans (nicht verwandt mit dem Pianisten gleichen Namens) war erst 22 Jahre alt, als ihn Miles Davis Anfang der 80er-Jahre in seine Band holte, um ein neues Kapitel im Jazz aufzuschlagen. Es war der „elektrische“ Miles, der das etwas erlahmte Fusion-Genre neu belebte.

Wie schon für viele junge Talente war die Miles Davis Group auch für Bill Evans der Beginn einer ganz großen Karriere. So gehörte er zur Neuauflage von John McLaughlins Mahavishnu Orchestra, spielte mit Steve Khan und Danny Gottlieb bei Elements mit. Unter eigenem Namen gewann er mit „Soulgrass“ 2005 einen Grammy, einer modernen Mixtur aus Jazz und Americana.

Jetzt ist er als Bill Evans & the Spy Killers unterwegs und verspricht „die gefährlichste Band der Welt“. Soul, Funk und Jazz-Rock sollen die Zutaten für einen aufregenden Sound sein. Mit Wolfgang Haffner hat er einen der gefragtesten Schlagzeuger Europas an Bord. Haffner spielte mit Peter Herbolzheimer, Klaus Doldinger und in den Big Bands von NDR und HR. Regelmäßig arbeitet er mit Nils Landgren zusammen. Als gefragter Studiomusiker hat er auf Pop-, Jazz-, Rock- und Funk-Platten mitgewirkt. Bassist Gary Grainger spielte lange mit John Scofield. Und Simon Oslender ist ein junger deutscher Organist, der Evans mit seinem Sound auf der Hammond B3 überzeugt hat. Das Konzert ist als CD-Release angekündigt, es bezieht sich auf einen Livemitschnitt in Bird’s Basement im australischen Melbourne.

Mischung aus Jazz, Elektronik
und minimalistischer TranceDie drei Musiker um Jérôme Klein haben Zeit – und sie hören zu. Sie geben Raum, Stimmungen zu entwickeln. Dabei kann das Spektrum von ruhigem Flow bis hin zu virtuosen, energischen Ausbrüchen reichen. Aber immer wird man in die Musik hineingezogen. Der musikalische Strom speist sich aus verschiedenen Quellen – Jazz ist eine davon, aber nicht die einzige. Minimalismus, der mit wiederkehrenden Schleifen von Motiven arbeitet, gehört sicher auch dazu. Elektronische Musik im Downtempo-Bereich und Trance sind nicht weit entfernt, aber hier sind es keine elektronischen Beats, welche die Musik tragen. Auch wenn es mal Sequenzer im Einsatz gibt.

Namensgeber und Gründer des Trios ist Jérôme Klein. Er stammt aus Luxemburg und begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel. Er genoss eine klassische Ausbildung und studierte Klavier und Perkussion am Konservatorium Luxemburg. Schon mit dem Konzertdiplom für klassische Musik in der Tasche, entwickelte er zunehmend Interesse an der Improvisation. Er ging nach Brüssel und studierte Jazz am Königlichen Konservatorium mit den Fächern Vibrafon, Schlagzeug und Klavier. In seinem Projekt Klein spielt er viel auf einem Fender-Rhodes-E-Piano und nutzt auch analoge Synthesizer.

Pol Belardi, der ebenfalls in Luxemburg studiert hat, spielt Bassparts auf einem Moog, sowie Vibrafon. Niels Engels am Schlagzeug hat sein Handwerk an den Konservatorien in Den Haag und Amsterdam gelernt und wirkt in diesem Trio wie ein Katalysator: Er schafft die Voraussetzungen für die Entwicklung der musikalischen Interaktionen, indem er mit seinen Grooves die Zuhörer in den Flow der Musik holt. Zugleich unterstreicht oder forciert er die dynamische Entwicklung.

Harmonisch gesehen, schafft das Quartett oft modale Klangräume, in denen sich die Musik bewegt. Es gibt oft über längere Strecken Grundtöne, die von den Musikern in unterschiedlichen harmonischen Zusammenhängen ausgelegt werden.

Ausgabe Die Rheinpfalz Pfälzer Tageblatt - Nr. 145
Datum Mittwoch, den 26. Juni 2019 Seite 23