22.07.2022 - Ganna Gryniva Band
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22.07.2022 - Gerald Clayton Trio
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23.07.2022 - Leléka
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23.07.2022 - DePhazz / 25. Jubiläum
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29.07.2022 - Maciej Obara Quartet
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29.07.2022 - Pawel Kaczmarczyk Trio
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30.07.2022 - Triosence
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30.07.2022 - Adam Baldych Quartet
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„Ein richtiger Glücksrausch“

12.06.2018

Interview: Sängerin Lucia Cadotsch eröffnet am 22. Juni „Palatia Jazz“ in der Speyerer Gedächtniskirche

Lucia Cadotschzoom
Lucia Cadotsch

Als „Ausnahmesängerin mit Echo-Preis im Rucksack“ ist die Berliner Jazzsängerin Lucia Cadotsch angekündigt. Sie eröffnet am Freitag, 22. Juni, 19.30 Uhr, in der Speyerer Gedächtniskirche ein Doppelkonzert zum Auftakt des Festivals „ palatia Jazz “. Unsere Mitarbeiterin Antonia Kurz hat vorab mit der 33-Jährigen gesprochen. 

Auf Ihrer Internetseite werden Sie als „Suchende“ beschrieben. Wonach suchen sie?

Das weiß man ja nicht immer. Oder erst, wenn man es gefunden hat. Ich habe lange nach einer Art und Weise gesucht, Standards neu zu interpretieren. Das war natürlich eine große Herausforderung, weil ich nicht etwas machen wollte, was es schon gibt. Das, was ich machen wollte, habe ich erst mit Otis Sandsjö und Petter Eldh gefunden. Damals ist ein richtiger Glücksrausch durch meinen Körper gegangen.

Wie lebt es sich als Nachwuchs-Jazzmusikerin?

Es ist eine komplexe Aufgabe. Eine eigene musikalische Sprache zu entwickeln ist eine Aufgabe, die viele Jahre dauert. Ich muss meinen eigenen Tag sehr gut strukturieren. Gleichzeitig bin ich quasi Geschäftsführerin meiner eigenen Band.
Worin liegt da die Herausforderung?Es sind ja zwei Aufgaben, die gar nicht zusammen passen. Um kreativ zu sein, brauche ich einen Raum, in dem man alles vergisst. Ein Geschäft zu führen, erfordert dagegen Kontrolle, Organisation und Struktur. Ich muss die Balance zwischen beidem finden.

Die „Zeit“ attestierte Ihnen eine „Wiederbelebung des Jazzgesangs“. Ist das Ansporn oder auch Druck?

Es ist eigentlich nur schön, wenn man Anerkennung findet. Druck empfinde ich bei solchen Aussagen eigentlich nicht.

Bei Ihrem Konzert begleitet Sie das Londoner Duo „Tricko“. Wie haben Sie sich kennengelernt?

Ich habe eine Zeit lang in Kopenhagen studiert, und dort gibt es einen Pianisten aus London, der die beiden kennt. So ist der Kontakt entstanden, und in der Musikszene kennt man sich so oder so. Ich habe die beiden vor eineinhalb Jahren bei einem Konzert in Berlin erlebt – das Beste, was ich seit langem gehört habe.

Welche Instrumente werden in Speyer zu hören sein?

Eine ganz besondere Besetzung: Kit Downes von „Tricko“ an der Orgel und Lucy Railton am Cello. Ich mag die Herausforderung, einen Klang zu erzeugen, der noch nie zuvor so gehört wurde

Laut Ankündigung werden Sie Lieder Ihres zweiten Albums „Speak Low Renditions“ spielen. Was steht noch auf dem Programm?

Es ist ein bisschen kompliziert: „Speak Low Renditions“ ist das zweite Album, das ich mit meiner eigentlichen Band „Speak Low“ veröffentlicht habe. Darauf spielen wir Neuinterpretationen unseres ersten Albums. „Rendition“ ist das englische Wort für „Neuinterpretation“. Ich und „Tricko“ spielen aber nicht nur Standard- und Folk-Songs, sondern auch eigene Kompositionen.

Was bedeutet „Speak Low“?

Es ist eine Musicalkompostion, die 1943 von Kurt Weill veröffentlicht wurde. Darin singt er: „Speak low when you speak, love.“ Auch heute geht es doch darum, in einer Zeit voll Lärm leiser zu sprechen. Als ich das erste Mal mit meinen heutigen Bandmitgliedern Otis Sandsjö und Petter Eldh gespielt habe, wusste ich, dass es das ist, wonach ich so lange gesucht hatte. Wir verstehen uns, ohne viel zu sagen, und können deshalb auch etwas Subtiles schaffen.

Wie gestalten Sie dann Musik, die subtiler und leiser ist?

Wir lassen zumindest Instrumente weg wie das Schlagzeug und setzen nur ein, was wirklich notwendig ist.

Gibt es einen Song auf dem Album, den Sie besonders mögen und der auch in Speyer zu hören sein wird?

„Ballad Of The Drowned Girl“, die „Ballade vom ertrunkenen Mädchen“ von Kurt Weill und Bertolt Brecht. Der Text ist eine Hommage an Rosa Luxemburg, die brutal ermordet und in einen Kanal geworfen wurde. Der Song beschreibt den verwesenden Körper. Er erzählt etwas über die Geschichte Berlins, und Luxemburg war eine beeindruckende Persönlichkeit.

Das klingt ja melancholisch. Spielen Sie auch fröhlichere Stücke?

Die „Ballade vom ertrunkenen Mädchen“ ist nicht unbedingt melancholisch, sondern eher ein zeremonielles Stück. Es ist ein Abschied von Rosa Luxemburg. Mir gefällt auch das Lied „Wildest Winds“, weil Lucy Railton ihr ganzes Können am Cello zeigen wird.

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Speyerer Rundschau - Nr. 133
Datum Dienstag, den 12. Juni 2018
Seite 16