08.03.2018
Festival Palatia Jazz mit sieben Konzerten in der Pfalz
Von Dietrich Wappler
Weil einige der gewohnten Spielorte nicht zur Verfügung stehen, gibt es beim Festival Palatia Jazz in diesem Jahr nur sieben Konzerte und ein paar Neuerungen. Nichts verändert hat sich an der Programmqualität mit prominenten Musikern und jungen Talenten der aktuellen Jazzszene. Bekannteste Namen sind der norwegische Trompeter Nils Petter Molvaer, der amerikanische Gitarrist James Blood Ulmer und die britische Acid-Jazz-Band Incognito.
Das Festival, dessen Programm gestern bekannt gegeben worden ist, findet vom 22. Juni bis 4. August an fünf Orten in der Vorderpfalz statt. Beim Auftakt in der Speyerer Gedächtniskirche kann man mit dem 76-jährigen James Blood Ulmer eine der eigenwilligsten Persönlichkeiten des Jazz der 1970er Jahre kennenlernen. Der Schüler von Ornette Coleman spielte selbst jahrelang in dessen Band, später arbeitete er verstärkt mit Bluesmusikern zusammen. Im Duo mit einem Bluesmann, mit dem Mundharmonikaspieler David A. Barnes, wird er auch zu PalatiaJazz kommen.In Neustadt ist das Festival nicht im Park der Villa Böhm zu Gast, der wird im Sommer umgestaltet, sondern im Weingut Müller-Catoir im Ortsteil Haardt. Dort treten die Hamburger Jazz- und Bluessängerin Caro Josée mit ihrem Quartett und das Trio des vielgepriesenen polnischen Pianisten Pawel Kaczmarczyk auf.
In Bad Dürkheim ist Palatia Jazz gleich dreimal zu Gast. In der Klosterruine Limburg, dem größten Spielort des Festivals, kann man die Band Incognito des Gitarristen Jean-Paul Maunick erleben, die sich seit Anfang der 1980er-Jahre zwischen Funkjazz, Soul und Dancefloor bewegt. Die Briten kommen beinahe in Big-Band-Stärke mit Bläsern und drei Gesangsstimmen. Bei zwei kleineren Konzerten im Kulturhaus Catoir spielen die südkoreanische Pianistin Younee und der aus Martinique stammende Pianist Gregory Privat mit seinem Trio.
Große Konzertorte sind die Festungsanlage in Germersheim und der Park der Villa Wieser in Herxheim. In Germersheim treffen die Reggae-Legenden Sly Dunbar und Robert Shakespeare aus Jamaika auf Nils Petter Molvaer und sein skandinavisches Trio mit dem Gitarristen Eivind Aarset. Eine spannende Begegnung über Genregrenzen hinweg ist zu erwarten. In Herxheim beschließen dann der schwedische Schlagzeuger Emil Brandqvist mit seinem Trio sowie Saxophonist Raffaele Casarano und Kontrabassist Lars Danielsson mit ihrem Quartett das Festival.
Termine
- 22. Juni, Speyer: James Blood Ulmer - 30. Juni, Neustadt: Caro Josèe - 20. Juli, Bad Dürkheim: Younee - 21. Juli, Germersheim: Sly & Robbie plus Molvaer Trio - 26. Juli, Bad Dürkheim: Gregory Privat - 28. Juli, Limburg: Incognito - 4. August, Herxheim: Raffaele Casarano
Quelle
Ausgabe
Die Rheinpfalz - Nr. 57
Datum
Donnerstag, den 8. März 2018
Seite
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