22.07.2022 - Ganna Gryniva Band
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22.07.2022 - Gerald Clayton Trio
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23.07.2022 - Leléka
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23.07.2022 - DePhazz / 25. Jubiläum
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29.07.2022 - Maciej Obara Quartet
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29.07.2022 - Pawel Kaczmarczyk Trio
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30.07.2022 - Triosence
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30.07.2022 - Adam Baldych Quartet
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Virtuosität und Gelassenheit

04.07.2016

Zeit für Jazz: Al di Meola und das Trio „Slowfox“ bei Palatia Jazz in Germersheim

Von Rainer Köhl

Die Freunde virtuoser Gitarrenmusik kamen beim Palatia - Jazz -Konzert in der Festungsanlage Fronte Beckers in Germersheim ebenso auf ihre Kosten wie die Anhänger des Jazz . Der amerikanische Stargitarrist Al di Meola begeisterte mit seinem Trio bei Flamenco-inspirierten Klängen und davor spielte das Trio Slowfox um den Echo-Preis-Träger Sebastian Gramss.

„Elysium“ nannte Al di Meola seine jüngste CD, wobei er sich in rockiger Fusion auf der E-Gitarre ebenso weidet wie in Flamenco-reichem Spiel auf der akustischen Gitarre. Beides verbindet er darauf so geschmeidig wie es immer schon seine Art war. Ein wahres Elysium für den Gitarristen und seine Fans. Mit sich selber um die Wette spielt er auf dem Album, im Mehrspurverfahren.Live hatte er nun einen zweiten Gitarristen dabei, einen gleichberechtigten Partner, mit dem er seine Duelle auf Augenhöhe ausfechten konnte: Peo Alfonsi, der sardische Gitarrenmeister, der in der Vergangenheit schon des Öfteren an der Seite von Al di Meola brilliert hatte. Klassischer Latin und Flamenco war es, was die beiden ihren akustischen Instrumenten vorzugsweise entlockten. Ein Feuerwerk an Spielwitz, Virtuosität und spielerischer Bravour. Das waren gefühlvolle Melodien, die im Handumdrehen Feuer fangen, launige gitarristische Pirouetten und rasende Beschleunigungen, wirbelnde Läufe, die sich himmelwärts schrauben. Und immer wieder diese kraftvoll explodierenden Akkorde, die einen Abschnitt oder eine Komposition beenden. Hart angeschlagene Flamencoakkorde, die gewaltigen Furor ins Spiel hineinbringen. Die Kompositionen Astor Piazzollas sind lange schon wichtig geworden für den amerikanischen Gitarristen. Mit seiner vielköpfigen Formation „World Sinfonia“ hat er Kompositionen des Tangokönigs eingespielt und auch nun verfehlte diese Musik keineswegs ihre Wirkung. Wundervoll auftanzende Latin-Rhythmen und große Melodien, die er mit hochtourigen Staccato-Ketten und artistischer Bravour würzte.

Arrangierte Passagen mit seinem Partner mündeten bruchlos in improvisatorische Freiflüge. Es war ein Vergnügen, die beiden zu erleben, wie sie sich gegenseitig die Bälle zuwarfen, mit wechselnden Verteilungen von Solo und Begleitung. Ein traumwandlerisches Zusammenspiel voll blitzender Virtuosität und heiterer Gelassenheit. Songs der Beatles nimmt sich Di Meola gerne zur Brust und führte sie auch nun mit feinen Variationskünsten und Flamenco-Ornamenten zu ihren romantischen Ursprüngen. Mit einer speziellen Dämpfertechnik brachte er ganz delikate Farbvariationen ins Spiel: mit dem Ballen der rechten Hand abgedämpfte Klänge neben glasklar tönenden.

Melodien begannen zu tanzen, schwelgen und flirren, in einem spielerischen Austausch von Gefühl, Feuer und Leidenschaft. Befeuert wurde das Duo zudem von Peter Kaszas an den drums und Percussion. Mit „Mediteranean Sundance“ als Zugabe holte Di Meola noch einen Hit aus alten Tagen hervor, das richtige, um die Fans über seine Virtuosität begeistert jubeln zu lassen.

„Wir spielen gegen Deutschland heut Abend, ja?“, meinte zuvor der Kontrabassist Sebastian Gramss, der den Abend mit seinem Trio Slowfox eröffnete. Aber die Fans hielten dem Jazz die Treue und waren zahlreich gekommen. Zusammen mit Altsaxofonist und SWR-Jazzpreisträger Hayden Chisholm und dem Pianisten Philip Zoubek gab es einen lyrisch empfunden Jazz zu hören, der bei aller Freigeistigkeit in der Tradition tief verwurzelt ist: In Blues zum einen, im Bebop zum anderen. In federleichter Lakonik schwangen die Melodien aus, Thelonious Monk hat dabei Pate gestanden in der krausen Harmonik.

Schattenhaft und verträumt ließen die Musiker die ruhevollen Nummern ausschwingen, repetitiv minimalistisch in der Art von Gamelanmusik. Wunderbar elastisch schwingende Geflechte wurden in dem Triospiel vereint, ebenso frei wie intuitiv verbunden. Der spielerischer Umgang des Trios mit dem Material, das kontinuierliche Verwandeln und Umformen gab der Musik ebenso viel Offenheit wie Kunstfertigkeit. Drei Musiker, einig, den Spagat zwischen Traditionsbewusstsein und Avantgarde mit sehr viel Fantasie zu erfüllen.öhl

Ausgabe: Die Rheinpfalz - Pfälzer Tageblatt - Nr. 153
Datum; Montag, den 4. Juli 2016
Seite: 42