22.07.2022 - Ganna Gryniva Band
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22.07.2022 - Gerald Clayton Trio
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23.07.2022 - Leléka
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23.07.2022 - DePhazz / 25. Jubiläum
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29.07.2022 - Maciej Obara Quartet
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29.07.2022 - Pawel Kaczmarczyk Trio
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30.07.2022 - Triosence
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30.07.2022 - Adam Baldych Quartet
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Metropolregion Rhein-Neckar

Sinnlich, verführerisch, teuflisch

22.07.2014

Der polnische Jazzgeiger Adam Baldych und sein Quartett bei „Palatia Jazz“ im Weingut Reichsrat von Buhl

DEIDESHEIM. Die ganz besonderen Konzerte bei „Palatia Jazz“ präsentiert Festivalleiterin Suzette Yvonne Moissl, selbst Deidesheimerin, gerne im stimmungsvollen Innenhof des Weinguts Reichsrat von Buhl, und an dieser Tradition hielt sie beim Auftritt des polnischen Jazzgeigers Adam Baldych und dessen Quartett amSamstagabend fest. Der Echo-Jazz-Preisträger sorgte mit seinen polnischen Mitmusikern für einenmusikalisch sehr stimmungsvollen und großen Abend, der am Ende reich bejubelt wurde.

Adam Baldych
Adam Baldych

Nach einer ersten klassischen Ausbildung hat sich der Geigenstar sehr früh schon ganz zum Jazz bekannt und dies auch studiert. Mit dem Pianisten YaronHermann (den Freunden von „Palatia Jazz“ gleichfalls wohlbekannt) spielt er oft im Duo; ganz auf seine eigeneMusik konzentriert ist er mit seinem Quartett. Bei Baldych wird man kaum den zuckrigen Jazzgeiger- Ton hören, keine sülzigen Melodien, dieman von vielen seiner Kollegen zur Genüge kennt. Sein Klang und seine Spielweise, seine Phrasierung erinnern eher an Saxophonisten des Jazz. Und daneben adaptiert er viel aus der Folklore
      All das war auch beim Konzert in Deidesheim schnell zu bemerken: Sehr viele Farbnuancen ließ Baldych hier wirken, besonders eingebungsvoll bei ruhigen,melodiösen Themen. Dabei ist er vor allem ein Meister der Klanggebung: Der polnische Shootingstar kann mit seinem Instrument und den sinnlichen Tönen, die er ihm entlockt, ebenso verführen wie teuflisch einheizen. Ein bisschen mag er schon auch an Paganini erinnern, wenn er seine langen Haare beim Spiel ins Gesicht fallen lässt und sie dann bei nächsten Sturmlauf wieder herausschüttelt. Volksmusikantische Der polnische Jazzgeiger AdamBaldych und sein Quartett bei „Palatia Jazz“ imWeingut Reichsrat von Buhl Impulse finden reichen Eingang in seine Soli, und die lässt ermit jazziger Lust sich vereinen.Gemischtmit klassischen Virtuosenhandwerk, lustvoll schwirrenden Akkordbrechungen und rasanten Läufen ergab dies eine rundumhedonistische Spielweise.
     Spannende Duelle lieferte er sich dabei immer wieder mit dem Pianisten Pawel Tomaszewski, der nicht minder virtuos die Tasten aufrüttelt, rasant pulsierende Läufe über dieKlaviatur sausen lässt und diesemit bestem Gespür für Spannungsverläufe beschleunigt und verdichtet. Dabei verbiss er sich gerne in vexierhaft kreisenden Ostinati der linken Hand, während die Rechte kantige Figuren, flammende Dissonanzen darüber setzte, die Klänge ekstatisch tremolieren ließ. Im übrigen waren die Kompositionen sehr atmosphärisch und klangbewusst aufgebaut.Modale Nummern, die über einem gleichbleibenden Grundton ihre Variationen aufbauen, eigneten sich besonders gut dafür.
     Letztes Jahr in Berlin komponierte Baldych „June“, eine wunderschöne Nummer im Duo mit dem Pianisten, innige Melodien voller Sehnsucht. Der junge Geiger ist ein Meister des Pizzicato, und auch diese Nummer stellte er gezupft vor. Unerhört klangschön, wie er die Töne dabei sanft gleiten ließ. Zauberische Klänge, Melodien, die wohl auch im Art-Pop zuhause sein mögen, eröffnete das Quartettmit „Mirrors“. Sehr klangbewusst wurden die Harmonien ausgelotet, umspielten sich Klavier und Geige mit zauberischen Arabesken, ließen sie dichte Tonkaskaden abrauschen über den ruhigen Groove ihrer Kollegen. Die fein pulsierenden Rhythmen von Schlagzeuger Pawel Dorowolski, der sehr lebendig gestaltete, und der warme und klangsatte Groove von Michal Baranski (Kontrabass) waren beste Basis für ausgedehnte Improvisationen. Über eigene ostinate Figuren improvisierte Baldych gleichfalls gerne.Diese spielte er live und ließ sie mit dem Delay ausdauernd kreisen.
     „Imaginary Room“ heißt die aktuelle CD des Quartetts, auf der noch einige prominenten Gästemit dabei sind. Den Opener daraus gab es gleichfalls zu hören: „Village underground“. Lebhaft tanzender Groove, zu welchemder Pianist zu furiosen Soli startete, mit kantig pulsierenden Läufen, harmonischeWiderhaken setzte, dissonante Sekundparallelen quirlig dahineilen ließ. Späterwieder entlockte Pawel Tomaszewski dem Flügel zauberischeKlänge, live-elektronisch bearbeitet mit synthetisch nachtönenden Klängen. Aber auch im Wohlklang hielt es ihn nicht lange auf, intensivierte er sein Spiel zu flirrenden, tremolierenden Figuren. Eine Solonummer musizierte Adam schließlich als zweite Zugabe, und diese war vom Feinsten. Seiner fabelhaften Zupftechnikwar ein ganz besonderes Sahnehäubchen des Abends zu verdanken. Bald ließ er die Geige dabei wie ein Banjo klingen, in flotten Folkrhythmen, dann wieder genüsslich und unerhört gutklingend wie eine klassische Gitarre.

von Rainer Köhl

DIE RHEINPFALZ — NR. 167
DIENSTAG, 22. JULI 2014

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